#106 Führen in großen Strukturen

Shownotes

Wie führt man eine Behörde mit über 50 Standorten, engem politischem Fokus und enormer Verantwortung – und bleibt dabei trotzdem beweglich? In der neuen Folge von „Let’s Staat! Inspiration aus dem Staatsapparat“ spreche ich mit Katrin Hirseland, Vizepräsidentin des BAMF, über Führung in großen Strukturen, Dezentralität, Prozessoptimierung, Digitalisierung, KI & Automatisierung, agile Arbeitsweisen, Design Thinking, Personalgewinnung, Change-Erfahrungen aus 2015/16, Besprechungskultur und die Frage, was gute Führung in Umbruchzeiten eigentlich ausmacht.

Zwei Themen möchte ich dabei besonders hervorheben: Die Bedeutung interner Kommunikation in Transformationsprozessen – gerade in Krisen und großen Umbauphasen reicht „Funktionieren“ nicht. Mitarbeitende brauchen Kontext, Orientierung und ehrliche Einblicke, was gerade passiert und warum. Katrin plädiert dafür, bewusst Ressourcen für interne Kommunikation freizuhalten – auch (oder gerade) dann, wenn der Laden brennt. Das Innovationslabor als strategischer Raum für Neues Ein zweites Thema, das mich tief beeindruckt hat: Das iLab des BAMF – ein Innovationslabor, das Teams unterstützt, Prozesse neu zu denken, Probleme strukturiert anzugehen und mit Design Thinking konkrete Lösungen zu entwickeln. Aus einem physischen Raum wurde ein organisatorischer Katalysator, der Methoden, Perspektivenvielfalt und agiles Arbeiten in eine der größten Behörden Deutschlands bringt.

Wir sprechen darüber, wie man Räume für Reflexion schafft, obwohl Kalender übervoll sind, warum Fragen stellen ein unterschätztes Führungsinstrument ist, wie man Mitarbeitende in Veränderung einbindet, ohne in endlosen Runden zu versanden – und wie sich Behörden Schritt für Schritt zukunftsfest machen können.

Wenn du dich mit Führung, Transformation und moderner Verwaltung beschäftigst – ob im Staatsapparat oder in großen Organisationen generell – ist diese Folge für dich.

Transkript anzeigen

00:00:02: Letzts Staat.

00:00:03: Inspiration aus dem Staatsapparat.

00:00:05: Mit Dorit Bosch.

00:00:06: Schön, dass ihr dabei seid.

00:00:08: Ich stelle euch inspirierende Menschen vor,

00:00:11: die mit Mut, Offenheit und Kreativität

00:00:15: unser Staatswesen transformieren.

00:00:17: Ganz nach dem Motto,

00:00:19: wir

00:00:19: sind der Staat.

00:00:32: Herzlich willkommen, liebe Katrin Hirseland.

00:00:34: Sie zu Präsidentin des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge.

00:00:38: Wir machen schon unseren zweiten Podcast miteinander.

00:00:41: Ich freue mich diesmal besonders, weil wir haben gesagt, wir müssen unbedingt nochmal einen Wissenstand geben, was sich alles im Bumpf so tut.

00:00:47: Das ist ja eine riesengroße Behörde und vor allem dezentral angelegt mit über fünfzig Standorten in enormer gesellschaftlicher Verantwortung und natürlich auch total im Fokus.

00:00:59: Du selbst, liebe Katrin, bist Politikwissenschaftlerin, Japanologin, hast Stationen in den typischen Seattle und Kyoto absolviert, also schon mal mega spannend.

00:01:08: Und dann hast du dich Schritt für Schritt im BAMF nach oben gearbeitet, also zum Leitungsstab und dann über die Forschungsabteilung bis hin zur Vizepräsidentschaft.

00:01:18: Das ist schon allein ein absolut irre Werdegang und das interessiert mich auch sehr, wie du das geschafft hast.

00:01:24: Aber heute wollen wir vor allen Dingen die Themen in den Fokusrücken mit, für die du auch zuständig bist, an der Transformation, Digitalisierung, Entbürokratisierung und moderne Führung in der Verwaltung.

00:01:35: Also genau dieses Spannungsfeld, was wir gerade haben zwischen einerseits Stabilität, große Behörde, große Verantwortung, aber auch dem Wunsch nach Wandel.

00:01:43: Ich freue mich riesig über diese Gelegenheit, dir heute ganz viele Fragen zu stellen und mal deine Insights zu hören.

00:01:50: Herzlich willkommen.

00:01:52: Ja, ganz herzlichen Dank, liebe Durit, dass ich hier nochmal in einem sozusagen vollen Podcast mit dabei sein darf.

00:01:57: Wir haben ja, ich weiß gar nicht, schon über ein Jahr her, glaube ich, mal im Rahmen einer Veranstaltung, die du für uns moderiert hast, so ein Mini-Podcast aufgenommen.

00:02:05: Und ich freue mich, dass wir das heute ein bisschen vertiefen können, weil es gibt tatsächlich, glaube ich, viel zu besprechen.

00:02:09: Wir haben ja viele gemeinsame Themen.

00:02:11: Absolut.

00:02:12: Vor allen Dingen dein Tätigkeitsbereich.

00:02:14: Du bist verantwortlich für die Abteilung digitale Technologie, Innovationsmanagement, Geschäftsprozesse im Asylbereich.

00:02:21: Das ist ja ein riesengroßer Hebel auch für Topführungskräfte, um die Verwaltung auch zukunftsfest zu machen.

00:02:27: Kannst du mal ein bisschen aus deiner Sicht erzählen, wie du das angehst und vor allen Dingen in so einer großen Behörde mit diesen Herausforderungen?

00:02:35: Ich stand dort.

00:02:38: Ich glaube, dass das tatsächlich nicht nur die Topführungskräfte, ob jetzt Vizepräsidentin, Präsidentin oder Abteilungsleitende, sind, die da eine große Rolle spielen.

00:02:47: Wir haben eine Hebelfunktion, da kann ich gleich noch ein bisschen was zu sagen.

00:02:50: Aber ehrlich gesagt, ich glaube, eine Behörde oder jede Organisation wird eigentlich nur dann zukunftsfest.

00:02:55: wenn da alle oder zumindest ziemlich viele dran mit tun.

00:02:58: Das reicht nicht, wenn sozusagen ein, zwei, drei, vier, zehn Leute in einer Hausgruppenposition das irgendwie versuchen.

00:03:06: Mir ist wichtig, und das sehe ich auch bei anderen, die daran arbeiten, ins Zentrum eigentlich zu stellen, die Frage nach unseren Prozessen, nach der Art, wie wir unsere Aufgaben erledigen, ist das.

00:03:16: Zukunftsfest ist das, wie wir das die nächsten zehn, zwanzig, dreißig Jahre sinnvoll machen können?

00:03:20: oder müssen wir da was verändern?

00:03:22: Zum einen mit Blick nach innen, also müssen wir das für uns verändern, damit wir besser zusammen und arbeiten können.

00:03:28: Aber logischerweise auch, wir sind eine Behörde, wir sind ein Dienstleister sozusagen mit Blick nach außen.

00:03:34: Ist vielleicht im BAMF noch mal ein bisschen spezifisch, wir sind ja nicht so eine ganz klassische Behörde, ich weiß nicht, Führerschein oder ein Bonermelderamt oder so.

00:03:42: Kund in Kontakt ist bei uns ein bisschen anders, aber wir haben natürlich trotzdem viel Interaktion mit Menschen, für die wir arbeiten und mit Akteuren, mit denen wir arbeiten.

00:03:50: Und da geht es natürlich auch darum zu fragen, sind die Prozesse so gut oder müssen wir da was verändern?

00:03:55: Und ich sehe meine Rolle oder grundsätzlich die Rolle von Führungskräften eigentlich darin, das anzustoßen, da auch so ein bisschen, na ja, eigentlich wie so ein Verstärker bei einer E-Gitarre zu sein.

00:04:03: Also das, was es gibt, nochmal zu multiplizieren, zu amplifizieren, den Blick drauf zu lenken, das gilt zum Beispiel auch, für die Frage, wie wir unseren Teams, aber auch dem Haus an sich, Räume und Möglichkeiten eröffnen und auch Methoden an die Hand geben, so auf unsere Arbeit zu gucken.

00:04:20: Also wirklich auch mal einen Schritt zurückzumachen und zu reflektieren.

00:04:23: Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber man ist ja oft so in der alltäglichen Arbeit, ich will gar nicht sagen eingefahren, aber so busy, dass dieses Schritt zurück gar nicht so leicht ist.

00:04:32: Und da sehe ich mich und andere Führungskräfte in der Verantwortung, den Raum zu geben.

00:04:37: Und auch wirklich sehr lautstark im positiven Sinne darauf hinzuweisen, dass das gut ist und wichtig ist, dass wir das tun und dass das unsere Arbeit positiv verändern kann.

00:04:46: Und auch so ein bisschen darauf hinzuwirken, hinzuweisen, hinzuwirken, was für Methoden es gibt, ja zukunftsorientiert zu arbeiten.

00:04:54: Also stärker kollaborativ, stärker Vielfalt von Perspektiven einbeziehen.

00:05:00: Ja, also ich könnte noch lange sagen, aber das ist so, wenn man es zusammenfasst, Ich sehe mich eher so ein bisschen als Stimme, Verstärker, Raumgeber.

00:05:09: Und das wirkliche tun, ja, die wirkliche Expertise, die haben ja dann andere Leute bei uns.

00:05:14: Ja, das bist du wirklich.

00:05:15: Also du bist es nach innen, das kann ich bestätigen, weil ich ja auch schon mal bei euch war und du bist es aber auch nach außen sehr stark.

00:05:22: Wir sprachen auch mal über das Thema Sichtbarkeit.

00:05:26: Wie wichtig es auch ist, dass man in alle Richtungen zeigt, dass man diesen Weg ist.

00:05:32: Und ich gebe dir total recht, also das mit dem Raum schaffen in einer Behörde ist das Schwierigste, weil wir so vollgepackt sind von Prozessen und so vollgepackt von Arbeit, dass der Umstand sich Raum zu nehmen, einfach, dass das die größte Schwierigkeit ist.

00:05:47: Deswegen würde ich dich gern zwei Fragen fragen.

00:05:51: Wie schaffst du diesen Raum ganz konkret?

00:05:53: Also wirklich so eine Handlungsanweisung jetzt an die Idee uns zuhören.

00:05:58: Und zweitens noch mal was zu dem Thema Sichtbarkeit zu sagen.

00:06:03: Also vielleicht fange ich mit der Sichtbarkeit an.

00:06:05: Ich habe das tatsächlich, also ich muss vor dem Anfang bin ja schon relativ lang Führungskraft, aber ich glaube in der Rolle als Vizepräsidentin ist man dann nochmal in einer anderen Funktion, Rolle und Sichtbarkeit, als man das vielleicht als bei uns bei das Gruppen oder Abteilungsleitenden ist.

00:06:19: Und ich habe zu Beginn eigentlich gedacht, klar, ich bin jetzt nach intern sichtbar und so, aber ich habe das glaube ich auch ein bisschen unterschätzt.

00:06:25: Ich mache das mittlerweile relativ systematisch, sowohl intern wie auch extern.

00:06:30: Extern ist es manchmal fast einfacher, einfach von den Tools her, die wir haben.

00:06:33: In meiner ist LinkedIn einfach sehr, sehr leichtgängig sozusagen.

00:06:37: Und sowas fehlt mir eigentlich in der internen Kommunikation.

00:06:39: So die klassischen Intranette sind da nicht ganz so agil, will ich jetzt nicht das Buzzword sagen, aber tatsächlich trifft es das.

00:06:46: Hier laufen so ein bisschen langsamer.

00:06:48: Und ich nutze die Sichtbarkeit tatsächlich bewusst, im Prinzip um drei Sachen zu tun.

00:06:52: Zum einen, um Themen zu transportieren, ihnen und außen.

00:06:55: Und dann auch so ein Mindset zu transportieren.

00:06:57: Das ist nach außen sicherlich eher über unsere Kanäle.

00:07:01: Nach ihnen ist das auch stärker in Person, sozusagen, durchs Dabei sein, durchs Mittun.

00:07:05: Und das Dritte ist mir wichtig, ein Bild von Verwaltung zu transportieren.

00:07:10: Und das ist ja auch dein Herzensthema.

00:07:12: die nicht verstaubt ist, sondern die modern ist, die sich kümmert, die Ideen hat, die kreativ ist.

00:07:17: Und das ist so ein bisschen auch eines meiner Herzensthema auf LinkedIn.

00:07:21: Und deswegen, glaube ich, ist das schon mittlerweile wichtig, diese Sichtbarkeit ganz bewusst zu spielen.

00:07:26: Wenn man das möchte, man muss das nicht.

00:07:28: Aber ich glaube, wenn man es macht, dann muss man es ganz machen sozusagen.

00:07:32: Ich werde auch zunehmend darauf angesprochen tatsächlich, insofern nehme ich das auch ein bisschen als Bestätigung, dass das ein wichtiges Thema ist.

00:07:38: Und das ist auch... von Interesse irgendwo ist.

00:07:41: Das ist das Thema Sichtbarkeit.

00:07:43: Jetzt habe ich darüber deine erste Frage vergessen.

00:07:45: Das mit der Sichtbarkeit finde ich total gut, weil wenn du darauf angesprochen wirst, sehen ja immer mehr Leute, dass da wirklich was in Bewegung ist.

00:07:53: Und wir sind schon selber dafür verantwortlich, dieses Bild zu transportieren.

00:07:57: Die zweite Frage war mit den leeren Räumen.

00:08:00: Ich finde es so schwierig.

00:08:02: Also das ist das aller, aller Schwerste.

00:08:05: Ich ist es einfacher für dich als Vizepräsidentin, als für jemanden, sag ich mal, der weiter undem Maschinenraum steckt?

00:08:13: Also ich, sag mal so, ich habe ein bisschen einen anderen Prokurat tatsächlich.

00:08:17: Wenn sich eine Vizepräsidentin hinstellt und sagt, oder auch eine Abteilungsleitende hinstellt und sagt, ich finde das wichtig, dass wir uns auch mal einen Tag nehmen, um darüber nachzudenken, wie wir miteinander arbeiten können, wollen, sollten, dann... strahlt das vielleicht noch mal ein bisschen anders aus.

00:08:32: Und das Thema ist tatsächlich auch so ein Standardthema von mir im positiven Sinne, wenn ich in unsere verschiedenen Organisationseinheiten gehe.

00:08:39: Aber letztlich ist das ja für jeden der oder die ein Team leitet, eine Möglichkeit diesen Raum zu geben.

00:08:44: Und ich hatte das große Glück, dass ich als ich vor vor dreieinhalb Jahren in die Vizepräsidentschaft kam, wir tatsächlich schon rein wirklich räumlich sozusagen so einen Raum hatten und ein Team, dass diesen Raum diese Räume bespielt hat.

00:08:55: Wir haben Seit mehreren Jahren zunächst aus der IT geboren und dann aber weit über die IT rausgeschwappt, ein Innovationslabor, das hat durchaus mittlerweile was mehrere Behörden haben.

00:09:07: Unseres ist nicht nur da, um Projekte agil zu entwickeln, sondern tatsächlich auch ein Angebot an alle Teams, an alle Bereiche zu sagen, lass uns ein Tag rausgehen, lass uns überlegen, wie wir zusammenarbeiten, lass uns auf die Prozesse schauen.

00:09:20: Wir machen das, ich gar nicht, wir ist da jetzt sozusagen groß gedacht, aber das Team macht das.

00:09:26: bietet das an sehr kleinräumig wirklich nochmal für ein Referat.

00:09:29: Aber auch für ganz, ganz große Prozesse kann ich nachher vielleicht noch was zu sagen.

00:09:33: Also beispielsweise unsere Personalgewinnung guckt sich gerade mithilfe unserer agilen Truppe an.

00:09:38: Wie machen wir das eigentlich mit der Personalgewinnung?

00:09:40: Wie können wir das besser machen für uns, für die Leute draußen, die zu uns kommen wollen?

00:09:44: Und das ist sehr, sehr gewinnbringend.

00:09:45: Das sind also tatsächlich de facto Räume.

00:09:47: Wir haben vier Räume mittlerweile, die einfach eine kreative Atmosphäre bieten, zum Denken, zum Ausprobieren.

00:09:54: Und die können wir natürlich jetzt nicht in unsere Fünfzig Standorte hintragen.

00:09:58: Und wir können auch nicht alle Zehntausend Mitarbeitenden in Indioräume bringen.

00:10:01: Aber wir können das natürlich schon multiplizieren.

00:10:04: Und unser Team des Innovationslaborers, des I-Labs, hat auch mittlerweile so einen Koffer entwickelt, den man mitnehmen kann, um die Methoden rauszubringen.

00:10:13: Es gibt jetzt Multiplikatorenangebote im Sinne von How-to, Prozessoptimierung oder Teambuilding oder so.

00:10:20: Und das sind Räume, die man bieten kann.

00:10:22: Und ich glaube aber, dass das bei uns mittlerweile relativ gut klappt.

00:10:26: Also wenn ich mir anschaue, wie groß da die Nachfrage ist, die können sich kaum retten, die Kollegin von Nachfrage, dann sehe ich, dass das wirklich gut angenommen wird, weil ich glaube, dass die Leute auch merken, da habe ich was von, ja, fürs Team, aber auch für die Arbeit.

00:10:39: Also ihr habt diesen leeren Raum strukturiert in Form dieses Labs.

00:10:44: Tatsächlich ist es auch meine Erfahrung, wenn ich in Behörden gehe, die noch gar nichts von Agilm arbeiten oder neu im Arbeiten verstehen, da einfach mal so ein kleines Team zusammenzustellen.

00:10:55: Zwei, drei Leute, die sagen, wir treffen uns mal in der Kaffeepause oder Mittags und überlegen, mit wem wir zusammen gewisse Prozesse aufholen.

00:11:02: Also so fängt es an.

00:11:03: Also man hat nicht immer das große Glück, eine solche Vizepräsidentin zu haben.

00:11:07: Aber man kann das auch tatsächlich von unten selbst organisiert machen.

00:11:11: Das nur am Rande.

00:11:12: Insofern bitte diesen Raum schaffen.

00:11:15: Noch mal kurze Zwischenfrage.

00:11:16: Wie schaffst du dir den Raum in deinem Alltag?

00:11:18: Weil ich kenne viele viele Grünzeite, die sind so dicht.

00:11:21: Ja, die sagen, oh mein Gott, die ganzen Mails, es erstickt mich.

00:11:26: Also das Raum schaffen in meinem Kalender schon ziemlich ambitioniert.

00:11:29: Mein Team kann da, glaube ich, ein Lied von singen.

00:11:32: Also ich schaffe das aber schon gelegentlich.

00:11:35: Wir haben uns letztes Jahr oder Anfang diesen Jahres zum Beispiel mit dem Team zusammen den Raum genommen, eine Retro zu machen, finde ich auch.

00:11:40: wichtig ist ja was, was wirklich... Das ist ja eher was Kleines sozusagen, das kann man mit seinem Team sinnvoll in zwei, drei Stunden machen, egal ob Vizepräsidentin oder ganz anderes Team.

00:11:50: Solche Räume schaffe ich mir auf jeden Fall.

00:11:52: Ich schaffe mir tatsächlich auch... Ich erkämpfe mir auch gelegentlich den Raum, mich mal einen Tag rauszunehmen und mir... mir neue Inputs reinzuholen.

00:11:59: zu der Frage, wie man gut zusammenarbeiten kann, war jetzt gerade kürzlich auf der Work Awesome und habe mir da ganz viel Input gezogen.

00:12:06: Sicherlich auch vieles, was ich jetzt mitnehme in meinen Alltag.

00:12:08: So ab und zu muss man das einfach machen, sich freizuschaufeln.

00:12:11: Das ist nicht einfach, aber ja, das ist ja also Augenauf bei der Joghwahl.

00:12:15: Das ist jetzt ja nicht überraschend.

00:12:17: Ja, also das kann man sich auf die... Also ich finde es toll, wenn du da als Vorbild das auch so lebst, weil dann merken die anderen, es ist in Ordnung, es ist nicht Faulheit oder dass man sich irgendwie einen schlanken Fuß macht, wenn man mal auf eine Veranstaltung geht, sondern es erfrischt tatsächlich absolut.

00:12:32: Und man braucht diesen Austausch auch, also nicht immer brav am Schreibtisch kleben, sondern sich auch ein bisschen Zeit nehmen.

00:12:38: Ja, dann kommt man aber zu den harten Fakten.

00:12:41: Ja, ihr habt einfach auch ein richtig großes Geschäft, fünfzig Standorte.

00:12:45: Das ist also die Arbeit, die gemacht werden.

00:12:47: muss, die bleibt ja dann auch liegen und es ist ja immer dieses permanente Spannungsfeld und dann auch noch dieser politische Druck, der dazu kommt.

00:12:53: Man hat schon so starke Handlungsanweisungen, da gibt es da so viele Spielräume.

00:12:58: Denkt man wirklich ganz neu und sagt, wir müssen einzelne Prozesse nochmal uns genauer anschauen.

00:13:03: Wie viel schafft man denn davon?

00:13:04: Also man hat einfach einen großen Bestand, der einfach gesetzt ist, mit dem man sich beschäftigen muss.

00:13:10: Wie kann man nicht nur zeitliche Räume und im Denkräume schaffen, sondern wie kommen diese Räume auch in diese Prozesse rein?

00:13:18: Also ja, man hat, das geht ja, das geht letztlich jeder Behörde oder jede Organisation, so man hat einen festen Aufgabenkatalog, der ist natürlich da.

00:13:24: So, den kann man jetzt ja nicht zur Seite legen.

00:13:26: Aber die Frage ist ja, wie man sich mit dem beschäftigt.

00:13:28: Und natürlich gibt es da jetzt Themen und Arbeitsfelder, gerade in der Behörde, die mit den Themen Asyl und Migration arbeitet, die eignen sich nicht für einen agilen Ansatz.

00:13:37: Da muss man sich, glaube ich, auch nichts vormachen.

00:13:39: oder andersrum, da muss man sich ziemlich ehrlich machen, ehrlich gesagt.

00:13:43: Wenn ich jetzt angucke, die Kolleginnen, die zum Beispiel uns vor Gericht vertreten in Asylprozessen, da kann ich jetzt nicht kommen mit Prototyping.

00:13:50: Das passt nicht.

00:13:51: Das ist einfach eine andere Welt, sozusagen.

00:13:53: Das ist völlig in Ordnung.

00:13:54: Ich würde auch persönlich das Schreiben von Gesetzen nicht für so wahnsinnig geeignet halten dafür.

00:14:00: Aber da gibt es auch andere Perspektiven drauf.

00:14:02: Das weiß ich durchaus.

00:14:04: Aber es gibt tatsächlich, wenn man mal anfängt, man stößt eigentlich immer wieder auf Themen und Aufgabenfelder bei uns, wo man sagt, logisch, lass uns doch da mal out of the box drüber nachdenken und nicht nur die eine Organisationseinheit, die es im Kern macht, sondern noch ein paar andere Perspektiven mit dazunehmen.

00:14:19: Und dann mal schnell überlegen, was kann die Zwischenlösung sein und dann prüfen was.

00:14:23: Also das geht ja nicht immer darum.

00:14:25: Ich sag jetzt mal.

00:14:26: Abhilität in Reinkultur anzuwenden.

00:14:28: Ich bin eh nicht so ein Begriffsfreund, ehrlich gesagt, sondern ich fühle das immer lieber mit Leben.

00:14:33: Also wie das jetzt heißt, ist mir gar nicht so wahnsinnig wichtig.

00:14:37: Und wir merken aber, für uns als besonders geeignet hat sich eigentlich Design-Thinking herausgestellt, weil man da wirklich sich die Zeit nehmen kann, erstmal zu gucken, was sind die Probleme, Herausforderungen, was gibt es für Perspektiven und welche Lösungen können wir entwickeln.

00:14:50: Und das geht für wirklich erstaunlich viele Bereiche.

00:14:53: Ich habe es vorhin kurz angesprochen, wir machen das gerade mit unserer Personalgewinnung.

00:14:57: Ich war neulich dabei bei dem kleinen Teil von dem Workshop.

00:14:59: Das ist echt beeindruckend.

00:15:01: Da sitzt dann die Personalgewinnung oder die ganze... ganzen Teams, die mit Vertreter der Teams, die mit Personal zu tun haben, auch mit Personalbetreuung, da sitzen dann die Personalräte mit dabei, die Gleichstellungskolleginnen, da sitzen aber auch die Fachbereiche mit dabei und sagen so, was brauchen wir eigentlich zu dem Thema?

00:15:16: Und was brauchen wir auch nicht?

00:15:17: Was brauchen wir nicht?

00:15:18: Ist ja ein ganz wichtiges Thema, das wir vielleicht viel zu selten ansprechen.

00:15:21: Jetzt könnte man sagen, für eine volle Perspektivenvielfalt bräuchten wir noch die potenziellen Bewerbenden mit dabei, aber das haben wir jetzt mal nicht gemacht.

00:15:31: Und da gibt es andere große Prozesse, die wir uns angeschaut haben.

00:15:34: Wir haben vor einer Weile mal darüber gesprochen, wie ich zu Beginn meiner Vizepräsidentschaft gesagt habe, lass uns mal unsere internen Abläufe im Asylverfahren anschauen.

00:15:43: Was können wir da verändern?

00:15:44: Auch das haben wir mit Design Thinking gemacht.

00:15:47: Damals natürlich nicht das Asylrecht verändert.

00:15:48: Das war ja überhaupt nicht der Ansatz.

00:15:50: Aber wir haben geguckt, wo passen die Prozesse nicht gut einander?

00:15:54: Wo liegen Informationen verstreut?

00:15:55: Wo brauchen die Leute eigentlich ein anderes Herangehen?

00:15:58: Und da haben wir unheimlich viele Schrauben gefunden, an denen wir drehen konnten.

00:16:01: Wo wir immer noch dran drehen.

00:16:03: So, ich mach mal einen Punkt.

00:16:04: Aber das war einfach, um so ein bisschen zu illustrieren.

00:16:07: Das kann schon gehen, aber klar, das geht nicht für alles.

00:16:10: Das ist ja total spannend.

00:16:12: Also erstens zu sagen, eigentlich geht es für alles erst mal.

00:16:15: Aber es gibt halt Bereiche, die eigenen sich halt eher weniger gut.

00:16:18: Aber man hat jetzt sich so Denkverbote und vor allen Dingen in den Bereichen Personal und Asyl, das ist ja... Ja, das sind ja sehr, sagen wir, verrechtlichte Bereiche auch und sich trotzdem hinzusetzen an einen Tisch und einfach mal alles gemeinsam durchzusprechen.

00:16:34: Viele sagen ja, wir reden zu viel, wir sollen machen.

00:16:37: Nur, ich denke manchmal, ich sehe es ja auch wie du mit dem Design Thinking finde ich ein super Ansatz und es fängt nun mal im Kopf an und mit dem Reden, weil das ist ja unser Machen, ist ja im Grunde genommen Reden.

00:16:47: Also bist du eher für eine Kultur, wo man... Strukturiert an Themen spricht oder zuerst macht und dann guckt, wie es wird.

00:16:55: Also weil viele sagen einfach viel reden hilft halt nicht viel.

00:16:58: Aber wenn man es richtig macht, kann es ja vielleicht doch helfen.

00:17:01: Also viel reden hilft nicht immer viel.

00:17:02: Das ist das ist schon klar.

00:17:03: Aber ich glaube ganz ohne reden kommen wir auch nicht ans Ziel.

00:17:07: Ich war neulich auf einer Veranstaltung.

00:17:09: Da hat jemand gesagt, machen kommt von machen.

00:17:11: Und das ist total richtig.

00:17:13: Aber ich glaube fünf Minuten vor nochmal kurz nachdenken, was wir eigentlich machen wollen oder anders formuliert.

00:17:20: Die Vielfalt der Bedarfe und Perspektiven auf das Thema unseres Machen sozusagen erst mal einmal im Raum zu haben.

00:17:26: Ich glaube, dann können wir wesentlich zielgerichteter machen.

00:17:28: Für uns hat sich das Bewehr.

00:17:30: Ich bin kein Sohnfreund, davon das in die Länge zu ziehen.

00:17:32: Ich werde dann auch irgendwann kribbelig.

00:17:33: Und das ist ja auch das Schöne an diesen Methoden, weil man ja sehr schnell was mal ausprobieren kann und merkt, passt das?

00:17:39: Wollen wir das weiterverfolgen oder kommt das eher in die Tonne?

00:17:42: Und insofern finde ich eigentlich, dass vieles, was jetzt so unter dem Label Agilität läuft, wie immer wir das nennen wollen, eigentlich sehr nah am Machen ist.

00:17:50: Also viel näher am Machen als unsere alte Besprechungskultur, die wir auch brauchen.

00:17:55: Die hat auch ihre Berechtigung.

00:17:56: Aber das finde ich tatsächlich sehr inspirierend, wann es eben so nah am Machen ist.

00:18:03: Danke für die Stichwort Besprechungskultur.

00:18:05: Ich halte das wirklich für ein absolut zentralen Punkt.

00:18:08: Also, man kann eine ganze Stunde zusammensetzen und gar nicht auf den grünen Zweig kommen.

00:18:12: Man kann eine Viertelstunde sehr konzentriert mit den richtigen Fragen und vor allen Dingen mit dem richtigen Haltung auch reingehen, weil du sprachst ja von Design Thinking, es ist ja ein ganz anderer Ansatz.

00:18:22: Es ist ja ein Ansatz des Fragens, lösungsorientiert und weniger des Positionen beziehungs.

00:18:30: Die Besprechungskultur ist tatsächlich, glaube ich, tatsächlich der Kern, wie man da hinkommt.

00:18:36: Und wie lange hat es denn gedauert im BAMP?

00:18:38: Oder würdest du sagen, dass ihr da tatsächlich diese andere Besprechungskultur schon eingeführt habt?

00:18:43: Weil ich glaube, das ist eines der schwierigsten Dinge.

00:18:46: Oh, wir

00:18:46: haben auch noch ganz viele klassische Besprechungen, wie Besprechungen so sind.

00:18:50: Und das ist auch völlig in Ordnung, ja.

00:18:54: Die Formate, über die ich jetzt gesprochen habe, die sind ja wirklich... um ganz konkrete Lösungen zu was zu finden.

00:19:00: Wir haben auch Besprechungen, bei denen es einfach ums Teilen von Informationen geht.

00:19:03: Das ist völlig in Ordnung, dass da jeder sagt, was er sagen will und das also im innenbekannten Format, da muss man, glaube ich, immer ein bisschen überlegen, was passt zu welchem Thema und zu welchem Anlass und welchem Bedarf.

00:19:14: Aber weil du gerade das Stichwort Fragen angesprochen hast, das finde ich ja wirklich ein... ein ganz zentrales Führungsskill tatsächlich Fragen zu stellen.

00:19:21: Also das ist auch so ein bisschen was, was ich Mantra hatte, ich immer wieder mitnehme, wohin ich gehe zu Fragen.

00:19:26: Meistens frage ich, was können wir denn zusammen tun, um unsere Arbeit noch besser zu machen.

00:19:31: Da kommt dann viel, manchmal kommt auch erst mal ein überraschter Blick, dass man gefragt wird.

00:19:36: Deswegen finde ich tatsächlich, Fragen ist unterbewertet als Führungsskill.

00:19:41: Und man muss natürlich dann was mit den Antworten machen.

00:19:43: Da ist man natürlich in der Verantwortung.

00:19:45: Aber das ist für mich ein ganz wichtiges Cool.

00:19:49: Also was kann man machen?

00:19:51: Was können wir machen, damit wir unsere Zusammenarbeit verbessern?

00:19:54: Das ist ein total großartiger Satz.

00:19:57: Also gemeinsam auch machen, das geht ja nicht darum, was kannst du machen, um deinen Job besser zu machen, sondern was können wir denn zusammen machen?

00:20:04: Ist so ein bisschen so ein roter Faden für mich, tatsächlich.

00:20:09: Das ist wirklich ein super Tipp.

00:20:11: Genau, es geht nicht darum, abzudrücken, zu sagen, was kannst du besser machen damit, was kannst du besser machen, damit meine Arbeit besser ist.

00:20:20: So kann man es natürlich auch machen.

00:20:23: Das ist kein Ponyhof, der geht es ja nicht immer drum, wie ist das, wenn wir da unseren Befindlichkeiten gerecht werden, sondern das hat ja ganz, in Anführungszeichen, knallharte Ergebnisse.

00:20:33: Also wenn wir alle miteinander besser zusammenarbeiten, dann wird ja auch unsere Arbeit besser und das Ergebnis davon.

00:20:38: Also das ist für mich jetzt nicht irgendwie Hopsasa und Traalala, sondern das ist schon sehr zweckorientiert tatsächlich.

00:20:44: Also jeder, der es schon macht, weiß ganz genau, dass es kein Streichel zu ist.

00:20:48: Und Bedarfe und Bedürfnisse ist noch mal was anderes.

00:20:51: Es geht jetzt wirklich nicht um Wohlfühlfaktoren, sondern ihr habt ja auch so starke Hierarchie.

00:20:56: Also von der Aktenbearbeitung, ich weiß nicht, ob ihr schon vollständig digital seid, das kannst du vielleicht gleich mal mal sagen, also von der Aktenbearbeitung bis zu großen politischen auch Prozessen, die ihr begleitet oder auch umsetzen müsst, Müßt-WG.

00:21:09: Also da gibt es ja unterschiedliche Bedenken.

00:21:13: wenn oben das braucht, braucht unten wieder was ganz anderes.

00:21:17: und fünfzig Standorte auch wieder sehr verschiedene Interessen und Bedarfe, wenn man die gar nicht kennt, kann man die ja gar nicht zusammenbinden.

00:21:26: Das Stichwort Fünfzig-Standorte ist natürlich ein wichtiges für uns.

00:21:30: Wir haben die Zentrale in Nürnberg, die uns vielleicht nicht so kennen, und dann bundesweit Fünfzig-Standorte, die der Idee dahinter ist, ursprünglich gewesen, dass man in jedem Bundesland in der Lage sein soll, seinen Asylantrag vor Ort zu stellen.

00:21:42: Das ist ja auch eine völlig richtige Ansatz.

00:21:44: Mittlerweile ist als zweites großes Standbein die Integrationsförderung dazugekommen.

00:21:49: an vielen der Standortenkolleginnen, die vor Ort dann beraten und zur Fördermöglichkeit für die Integrationskurse mit den Trägern sprechen und ähnliche Dinge.

00:21:59: Das ist so unser Netzwerk in Anführungszeichen.

00:22:02: Und es ist schon so, dass das insbesondere zwischen den Außenstellen, heißen die bei uns und der Zentrale, das ist schon ein sehr anderes Arbeiten durchaus.

00:22:10: Zum einen sind es unterschiedliche Themen, manche sind auch gemeinsam, aber die Art, wie man arbeitet, der Kundenkontakt, das ist schon nochmal ganz anders.

00:22:19: Eigentlich seit ich in dem Haus bin, das betrifft das alle dezentralen Organisationen.

00:22:25: Wie kriegen wir denn da ein gemeinsames Verständnis hin?

00:22:28: Und so eine gemeinsame Kultur, nennt das auch immer gerne Team BAMF, das ist gar nicht so einfach.

00:22:33: Man sollte ja denken, das ist so ein Dach und irgendwie wissen wir alle, was unsere gemeinsamen Themen sind.

00:22:38: Aber die Perspektiven sind völlig zu Recht auch sehr unterschiedlich.

00:22:42: und da dann trotzdem so ein gemeinsames Verständnis dafür hinzubekommen.

00:22:46: Wo wir uns hinbewegen und was wir für ein Mindset haben, das ist gar nicht immer so einfach.

00:22:50: Aber das ist glaube ich jetzt nicht bumpfspezifisch.

00:22:52: Nee, das ist nicht bumpfspezifisch.

00:22:54: Aber es ist gut, wenn du da aufmerksam bist.

00:22:56: Und du bist ja auch Stichwort aus dem Bumpf.

00:22:58: Du bist ja da groß geworden.

00:23:00: Hast ja wirklich alle Stationen gemacht mit deiner Kollegin Ulrike Deppmeyer von der Buffin.

00:23:06: Habe ich das auch besprochen, wie sie das denn geschafft hat, wirklich diesen Weg nach oben zu machen in einer Organisation.

00:23:12: Das gibt es ja gar nicht so oft.

00:23:15: weiß ich gar nicht.

00:23:16: Da habe ich jetzt gar nicht so drauf geachtet, ob es das so oft gibt oder nicht.

00:23:20: Ich habe tatsächlich woanders angefangen, bevor ich in den öffentlichen Dienst bin.

00:23:23: Ich habe im Bereich der Stiftungen angefangen und bin da nach ein paar Jahren, ehrlich gesagt, thematisch getrieben in Anführungszeichen oder gezogen ins BAMF gewechselt, weil damals der Bereich Integration neu aufgebaut wurde Anfang der zweitausender.

00:23:36: Und das war mein Thema.

00:23:37: Und darum bin ich dahin.

00:23:39: Und habe dann auch wirklich viele Jahre im Bereich der Integration gearbeitet, in unterschiedlichen Bereichen relativ schnellen Referat geleitet und bin dann zwei zwölf vom damaligen Präsidenten gefragt worden, ob ich sein Büro leiten wollte.

00:23:50: Und das habe ich natürlich gemacht.

00:23:52: Das ist ja eine spannende Aufgabe.

00:23:55: War auch eine sehr, sehr spannende Aufgabe.

00:23:57: Und dann kam das Jahr zwanzig fünfzehn und damit die sehr, sehr starken Zugänge an Geflüchteten in den Jahren fünfzehn und sechzehn.

00:24:04: Und damals waren wir eine relativ kleine Behörde.

00:24:06: Wir waren da um zweitausend Leute, davon nicht alle im Bereich Asyl unterwegs.

00:24:12: Und wenn man sozusagen die Zahl der Menschen, die gekommen sind und unser Personalkörper nebeneinander gelegt hat, hat man ziemlich schnell gesehen, dass das ein Missmatch ist und dass wir das nicht hinbekommen.

00:24:22: Hätte aber keiner hinbekommen, glaube ich.

00:24:24: Und insofern war das eine große Umbruchszeit sozusagen das erste Mal, dass ich ziemlich bewusst so ein Change-Prozess erlebt habe und auch was dabei schiefgehen kann.

00:24:34: konnte man, glaube ich, relativ viel draus lernen.

00:24:36: Nicht alles ist schief gegangen, aber da gibt es einiges, was man draus lernen konnte, um das mal verkürzt zu sagen.

00:24:42: Und dann bin ich irgendwie dahängen geblieben, so in diesem in diesem Leitungsbereich.

00:24:45: Ich habe dann den Leitungsstab übernommen und dann etwas später dann noch, erpresse Stelle hatte ich noch mit dabei genommen und dann später die Leitung der Forschungsabteilung dazu.

00:24:54: Und das ist alles einfach... Ich habe das neulich schon mal gesagt, weil mich jemand gefragt hat, warum ich denn da geblieben bin.

00:25:00: Also warum es mich nirgendwo anders hingezogen hat.

00:25:02: Und ich habe dann gesagt, es ist eigentlich einfach nie langweilig geworden.

00:25:06: Und ich hänge natürlich auch so ein bisschen an der Behörde.

00:25:08: Ja, da ist viel Herzblut drin und viel schlaflose Stunden auch in manchen Jahren gewesen.

00:25:14: Und insofern hat es mich eigentlich bisher einfach nirgendwo anders hingezogen.

00:25:17: Ja, und jetzt bin ich seit dreieinhalb Jahren Vizepräsidentin und Die allermeisten Tage laufe ich abends nach Hause und sage, wie großartig, dass ich diesen Job machen darf.

00:25:25: Nicht immer.

00:25:26: Es gibt jetzt auch Tage, wo man sagt, das hätte ich jetzt nicht gebraucht.

00:25:30: Aber ganz überwiegend ist das einfach total großartig.

00:25:34: Ja, das merkt man auch.

00:25:35: Das merkt man dir auch wirklich an.

00:25:37: Du bist also wirklich so ein Vorbild an Positivität und was du da alles anschiebst, man merkt das total.

00:25:43: Es ist irgendwie echt schön, dass wir noch mal sprechen, dass ich einfach mehr Zeit habe, dir Fragen zu stellen.

00:25:49: Jetzt hast du gesagt, man kann ganz viel aus diesem Change-Prozess lernen.

00:25:52: Damals hat die Behörde ja wirklich sehr überrascht.

00:25:56: Jetzt gibt ja noch einige Behörden, die eine Krise überrascht hat, das RKI oder das BKK, also das Bundesamt für Gratitude.

00:26:04: Und das war auch immer so ein Phänomen, so eine Behörde, die einfach so ihren Job gemacht hat und plötzlich kommt so ein großes Ereignis von außen.

00:26:10: Ich hoffe natürlich nicht, dass alle Behörden das ereilt, dass das der Anstoß für Change ist.

00:26:16: Was würdest du denn für, ja, was sind denn eure Learnings?

00:26:20: oder, ja, hat man ganz kurz zusammengefasst aus diesem Grund?

00:26:26: Also, um das ein bisschen plastisch zu machen, wir sind in ganz, ganz weniger Zeit gewachsen von zweitausend auf zehntausend Mitarbeitende darunter, waren dann ungefähr ein Drittel Kolleginnen und Kollegen, die eigentlich in anderen Behörden gearbeitet haben oder auch bei der Bundeswehr und uns unterstützt haben.

00:26:40: Super großartig.

00:26:41: Aber damit hatte man natürlich eine völlig heterogene Truppe, die Das Thema gemeinsames Verständnis und gemeinsame Kultur, das kann man ja nicht in fünf Minuten sozusagen mit einmal Schnippen hinbekommen und schon gar nicht in so einer Überlastungssituation.

00:26:56: Man muss ja immer so gegen die Uhr arbeiten, trifft jetzt nicht aber gegen ein Berg von Asylanträgen arbeiten oder nicht gegen, sondern den abarbeiten.

00:27:03: Das war schon für viele einfach... viel Arbeit, so muss man ganz, ganz platt zu sagen.

00:27:09: Und ich glaube auch für die Führungskräfte viel Arbeit, weil das natürlich noch mal ganz andere Prozesse.

00:27:14: Wir sind auch von den Standorten damals von ungefähr zwanzig auf sechzig oder so angewachsen.

00:27:20: Also das war schnell, muss man sozusagen.

00:27:23: Und was wir einfach nicht so gut gemacht haben, ist bei all dem Doing, ja, wir waren ständig in Doing, aber wir haben zu wenig geguckt, dass wir auch darüber reden müssen, also mit unseren Leuten.

00:27:36: Und das werfe ich mir gar nicht selber, also ich war da selber mit dabei.

00:27:40: Das ist gar nicht vorwurfsvoll gemeint, aber ich glaube, ich habe daraus gelernt, gerade auch dann, wenn man vor Lachen gar nicht weiß, was man als Erstes machen soll.

00:27:49: muss man sicherstellen, dass man ein gutes Kommunikationsteam hat, dass man nach innen kommuniziert.

00:27:54: Da geht es jetzt gar nicht darum, ist die Pressemitteilung gut geschrieben oder nicht.

00:27:57: Das war nicht so die Problemlage, sondern dass man wirklich gut nach innen erklärt, was passiert hier eigentlich gerade.

00:28:02: Und das ist tatsächlich das, was ich am deutlichsten gelernt habe aus dem Prozess.

00:28:06: Das würde ich anders jetzt machen.

00:28:08: Und ich glaube, mein Rad wäre tatsächlich, das ist ja so dieses, wenn du es eilig hast, gelangsam.

00:28:13: Aber wenn du in so einem riesen dich auch quantitativ über als Behörde überfordernden Veränderungsprozess bist, dann such dir ein, zwei Leute, die wirklich nichts anderes machen, als nach innen zu kommunizieren und natürlich gefüttert werden mit den Infos.

00:28:26: Das ist ja logisch.

00:28:28: Und ich glaube, auch wenn man dann sagt, Mist, aber die ein, zwei Leute brauche ich eigentlich fürs Doing.

00:28:32: Ich glaube, das rentiert sich total.

00:28:35: So, und das würde ich immer anders machen jetzt.

00:28:37: Du sprichst mir so aus dem Herzen.

00:28:40: Wir haben das nicht so gemacht.

00:28:41: Das ist auch nicht so, dass wir gar nicht kommuniziert haben.

00:28:43: Aber das habe ich auch.

00:28:44: Ich habe das einfach festgestellt.

00:28:46: Gerade ich ist ein bisschen beobachte jetzt auch bei einigen Behörden.

00:28:50: Und das ist wirklich, das ist wirklich so.

00:28:52: Das wird total vergessen.

00:28:53: Man denkt immer, die Leute kommen klar.

00:28:55: Die kommen aber nicht klar.

00:28:56: Die brauchen so viel Orientierung und auch Anmerkennung für Zusprache, damit sie funktionieren.

00:29:03: Das kann ganz schnell, ja, das kann ganz schnell viel besser.

00:29:06: werden, wenn man die Menschen, man sagt immer so schön, mitnimmt.

00:29:09: Das heißt nicht, dass man jeden eins zu eins irgendwie beatmet, sondern es geht aber darum, Räume zu schaffen, wo man sich eben über solche Dinge austauscht.

00:29:18: Dann muss ich ganz kurz reingehen, wenn ich darf.

00:29:21: Also zwei Basis für mich, einmal das Thema Funktionieren.

00:29:24: Es geht ja gar nicht so um Funktionieren, sondern ich kann ja viel besser wirksam werden, wenn ich weiß, warum ich das eigentlich machen soll.

00:29:30: Und das glaube ich ist extrem wichtig in einem Veränderungsprozess.

00:29:35: Und so dies mitnehmen.

00:29:37: Ich habe heute morgen lustigerweise im Podcast gehört, da hat die Moderatorin gesagt, ich bin ja kein Bus.

00:29:45: Das finde ich tatsächlich auch wichtig.

00:29:46: Also Transparenz, Kontext herstellen, wo es geht, auch den Leuten ein Angebot zum Mitmachen geben.

00:29:52: Das geht jetzt in einem unheimlich schnellen Change-Prozess nicht immer.

00:29:56: Aber ich weiß gar nicht, ob dies mitnehmen.

00:29:59: Das mitnehmen ist so ein bisschen passiv, weißt du?

00:30:01: Nein,

00:30:02: genau das meine ich eben nicht.

00:30:03: Es geht nicht um wirklich mitnehmen, sondern Orientierung geben.

00:30:06: Das war mir so wichtig, dass man das sagt.

00:30:08: Mitnehmen klingt so ein bisschen wie ich muss jetzt jeden Einzelnen überzeugen, dass es gut findet.

00:30:12: Darum geht es nicht.

00:30:16: Ein Gast, den ich auch mal hier hatte, hatte ich das selber das Vergnügen, dass wir eine neue Behörde aufgebaut haben.

00:30:21: Die hat sich einfach einmal pro Woche hingestellt und hat halt einfach gesagt, so, das ist in der Woche passiert.

00:30:26: Und das ist für uns wichtig.

00:30:28: Und wenn jetzt irgendwas ganz dringendes ist, bitte jetzt hier sofort.

00:30:32: Und es war eine halbe dreiviertel Stunde am Morgen.

00:30:34: Das hat so viel gebracht.

00:30:36: Also wirklich mantraartig immer wieder zusammenkommen, zusammenkommen, immer wieder reden, präsent sein.

00:30:42: Also es war wirklich super.

00:30:44: kann ich sehr bestätigen.

00:30:46: Also ich meine nicht, dass man jeden mitnehmen muss.

00:30:48: Ich glaube, das ist ein bisschen die Angst.

00:30:51: Das kann man auch nicht schaffen.

00:30:51: Das ist auch okay, muss nicht sein.

00:30:54: Aber die Mitarbeitenden sind halt letztendlich die, die es machen müssen.

00:30:56: Genau.

00:30:57: Einfach eine Idee zu haben, wie man das macht.

00:31:00: Ja, ihr seid ja auch, oder du hast mir erzählt, ihr seid in so einer Gruppe von Vizepräsidentinnen, die sich immer wieder austauschen und jetzt ist ja das große Thema Entbürokratisierung, Verwaltungsmodernisierung.

00:31:15: Ich finde es großartig, dass es überhaupt so eine Gruppe gibt, das ist ja eher informell.

00:31:19: Wie läuft da der Austausch?

00:31:21: Und ich bin total spannend, dass ihr euch auch in solchen Gruppen trefft auf der Ebene.

00:31:26: Ja, also es sind tatsächlich nicht nur Vizepräsidentinnen, sondern auch ein paar Präsidentinnen dabei.

00:31:32: Und gekommen ist das eigentlich durch eine Veranstaltung, in der einige von uns zufällig gemeinsam waren, das nannte sich damals Digital Journey, veranstaltet von den Kollegen Sebastian Gradinger und Hans Wittauer.

00:31:43: Grüße gehen raus.

00:31:46: Wo für uns tatsächlich neben dem eigentlichen Inhalt das Vernetzen unheimlich wichtig war.

00:31:50: Und da ist so eine so ein engerer Kreis von Kolleginnen einfach in Kontakt geblieben.

00:31:56: Man sieht sich dann auch bei anderen Gelegenheiten, man stellt, nicht wahnsinnig überraschend, aber man stellt fest, dass man jenseits der fachlichen Aspekte, die unterschiedlich sein mögen, aber eine ganze Menge gemeinsame Themen hat.

00:32:06: Und insbesondere die Frage, die du vorhin auch angerissen hast, wie können wir unsere Häuser zukunftssicher machen?

00:32:12: Wie können wir auch mit Blick auf Stellenkürzungen, auf Haushaltsgeschichten, wie können wir effizienter werden?

00:32:20: Wie können wir uns entbürokratisieren selber in unseren Häusern?

00:32:23: Und wir haben tatsächlich alle miteinander ziemlich viel Lust auf Veränderungen.

00:32:28: Voll gut, finde ich großartig.

00:32:30: Was sind denn so die Kernpunkte für eine zukunftsfeste Behörde aus deiner Sicht?

00:32:35: Und was davon hast du oder habt ihr vor, einen Bampf auch umzusetzen?

00:32:41: Also das Thema Digitalisierung gehört natürlich dazu.

00:32:44: Das ist völlig klar.

00:32:45: Wir sind da in vielen Bereichen schon relativ weit.

00:32:47: Wir haben tatsächlich, auch getrieben durch im Asylbereich, durch im Asylbereich digitalisiert, holen das jetzt ein bisschen in anderen Fachbereichen nach.

00:32:58: müssen noch mal stärker an das Digitalisieren, dieses Brot- und Buttergeschäfts der Verwaltung, also die ganzen Personalgeschichten, Haushaltorganisationen, diese Querschnittsthemen.

00:33:08: Das sind aber ehrlich gesagt Digitalisierungsaspekte, die alle auf dem Zettel haben, alle Behörden im Bedarf haben.

00:33:15: Da hoffe ich ganz stark, dass über das neue Digitalisierungsministerium mehr an Standardisierten Angeboten einfach bestehen wird.

00:33:23: Da muss echt nicht jeder das Rat neu erfinden.

00:33:25: Das ist auch so ein Thema für unseren informellen Kreis.

00:33:28: Einfach Informationen weitergeben.

00:33:31: Wer hat welche Erfahrungen, womit damit einfach nicht jeder immer alles noch mal von vorne machen muss.

00:33:35: Also Digitalisierung gehört natürlich ganz klar mit dazu.

00:33:39: Dann, ich habe das vorhin schon kurz angerissen, müssen wir auf jeden Fall über Arbeitsformen nachdenken.

00:33:44: Wie können wir da anders zusammenarbeiten, um?

00:33:47: Es wird, glaube ich, stärker darum gehen, mehr Perspektiven mit einzubeziehen.

00:33:51: Das betrifft gar nicht nur unseren Arbeitsbereich, das betrifft aus meiner Sicht ganz viele Behörden.

00:33:55: Und wie können wir da Arbeitsformen finden, die das ermöglichen, die auch ermöglichen, schneller unterwegs zu sein, Prozesse zu verschlanken?

00:34:03: Auch zurecht natürlich die Erwartungshaltung der Bürgerinnen, dass sie das auch selber stören, sozusagen das Verwaltungsprozesse schneller und digitaler und effizienter werden und Lösungsorientierter.

00:34:12: Das ist, glaube ich, auch ein ganz wichtiges Thema.

00:34:16: Und ich sehe uns da, was uns jetzt betrifft, mit unserem iLab, unserem Innovationslabor mit den Digitalisierungsvorhaben, die wir haben auf dem guten Weg.

00:34:23: Da kommt jetzt das ganze Thema KI und Automatisierung noch mit dazu.

00:34:27: Automatisierung von repetitiven händischen Aufgaben ist was, was viele Behörden umtreibt, viele Unternehmen, aber ich habe jetzt natürlich die Behördensicht.

00:34:38: Das ist wichtig.

00:34:38: Das, glaube ich, müssen wir aber immer zusammendenken, auch mit Personalentwicklung.

00:34:43: Was passiert, wenn wir in einzelnen Arbeitsbereichen anfangen, Prozesse zu automatisieren?

00:34:47: Meinen das gut?

00:34:49: Weniger Arbeit für unsere Leute.

00:34:50: Und natürlich müssen wir aber damit denken, was heißt das dann für die Kolleginnen und Kollegen?

00:34:55: Und ihr Arbeitsfeld verändert sich.

00:34:57: Wie begleiten wir das?

00:34:59: Wie bilden wir die weiter und fort, damit sie vielleicht was anderes machen?

00:35:03: Schönerweise hängt hier alles mit einem zusammen.

00:35:05: Das meine ich tatsächlich ernst.

00:35:06: Ich finde das gut, dass da alles mit einem zusammenhängt.

00:35:09: Das macht es natürlich nicht einfacher, aber das, glaube ich, wird auch so bleiben in den nächsten Jahren.

00:35:15: Also so ein Mischmarsch aus Digitalisierung, Personalentwicklung, Organisationsentwicklung kann man so sagen.

00:35:21: Ja, und Prozessoptimierung natürlich auch immer

00:35:23: noch.

00:35:24: Ja,

00:35:25: total

00:35:25: spannend.

00:35:26: Das sind ja vielleicht noch ganz anders als noch vor ein paar Jahren, oder?

00:35:30: Das hat sich so stark entwickelt.

00:35:32: Das ist tatsächlich diese Magischen Drei, also ich werde mich jetzt unter Prozesse auf die Organisation betragen nehmen.

00:35:39: Das sind so die Magischen Drei Kernelemente, mit denen man handiert.

00:35:43: Wenn du jetzt Das wäre mir eine letzte Frage.

00:35:46: Wir haben schon so lange gesprochen.

00:35:48: Ich habe mich auf die Uhr geguckt.

00:35:50: Ich habe eben auf die Uhr geguckt, wenn das sich so weiterentwickelt.

00:35:56: Wo wäre das BAMF dann in, sage ich mal, fünf, sechs Jahren?

00:35:59: Und wie würde vielleicht auch der Einzelne spüren, dass das BAMF sich weiterentwickelt hat?

00:36:05: Also wir haben ein ganz großes fachliches Thema der Weiterentwicklung, dass ganz viele Leute bei uns im Haus mitgestalten und auch spüren werden in Anführungszeichen.

00:36:14: Das ist, du hast es vorhin ganz kurz genannt, die Umsetzung der Reform des europäischen Asylsystems, also kurz GEAS.

00:36:20: Das betrifft quasi auch hier fünftel unseres Hauses.

00:36:24: Das betrifft natürlich den Asylbereich.

00:36:26: Das betrifft die Digitalisierung, die wir da komplett umstricken müssen.

00:36:29: Das betrifft das Thema Schulungen.

00:36:30: Also das ist ein fachlicher Prozess, der gerade für uns ein Veränderungsprozess ist, den wir auch wirklich im Sinne von Change Management begleiten.

00:36:39: Das ist die größte fachliche Veränderung, die wir jetzt sehen werden und die unsere Leute tatsächlich spüren werden, weil sich Arbeitsschritte verändern werden.

00:36:48: Prozessual, die Stichwörter KI und Automatisierung, die ich gerade genannt habe, und da hoffe ich, dass wenn wir in fünf, sechs, sieben Jahren mit den Kolleginnen und Kollegen reden, dann werden die sagen, das hat sich... für mich deshalb rentiert, weil ich meine Arbeitszeit jetzt wegnehmen kann von repetitiven händischen Dingen hin zu Dingen, die auch ein Stück weit herausfordernder und spannender für mich sind.

00:37:12: Das ist, glaube ich, insbesondere für die Kollegin, die im Moment tatsächlich vor Ort viel arbeiten, meint wegen bei der Auswertung von Tests oder bei der Annahme von Akten oder so was ein wichtiges Thema.

00:37:24: Was heißt das für ihren Arbeitsplatz?

00:37:27: Da müssen wir wirklich, glaube ich, gut begleiten.

00:37:28: Naja, und dann so ein Treiber für alle Behörden.

00:37:32: jetzt, und den kann man positiv oder negativ sehen, ist das Thema Stellenkürzung und Mittelkürzung im Koalitionsvertrag.

00:37:39: Da schreit jetzt keiner, Ju, das habe ich schon lange gewollt.

00:37:42: Aber ich glaube, ehrlich gesagt, dass das schon auch noch mal positiv gewendeten Treiber ist für Veränderungen und für Schauen auf Prozesse.

00:37:49: Und was können wir besser machen?

00:37:50: Insofern mal gucken, dass positive und negativen.

00:37:53: Aber auch das würde ich noch mal mitnehmen wollen und hoffe, dass wenn ich in ein paar Jahren mit unseren Kolleginnen spreche im Haus, dass die dann sagen, Mensch, dass wir uns so intensiv mit der Frage beschäftigt haben, wie wir unsere Prozesse positiv vereindern können.

00:38:05: Das hat uns tatsächlich nicht nur Spaß gemacht.

00:38:08: Wir konnten uns nicht nur einbringen, sondern es hat uns auch hinten raus sozusagen was gebracht.

00:38:12: wir jetzt wirklich bessere Abläufe haben.

00:38:14: Also das ist so meine Hoffnung, wir können ja noch mal in ein paar Jahren Retro machen sozusagen, ob das dann auch geklappt hat.

00:38:22: Ja unbedingt, aller letzte Frage, habt ihr da so ein Prozess für, also für dieses Abbau von Ressourcen oder auch Einspannen?

00:38:31: Ja, der Koalitionsvertrag ist da ja recht deutlich und das musste ja... gezielt machen.

00:38:37: Aber da erspeichte ich jetzt die

00:38:39: Details.

00:38:40: Bei mich so weit frage ich dann.

00:38:42: Genau.

00:38:42: Vielen Dank.

00:38:43: Hast du noch irgendetwas, was du gerne unseren Zuhörnern mitgeben möchtest?

00:38:47: Ich glaube, ich habe tatsächlich unheimlich viel für mich wichtige Themen ansprechen können.

00:38:52: Wir haben jetzt viel über, sozusagen, darum herum der Fachlichkeit gesprochen.

00:38:56: Wir haben natürlich nicht damit ein falscher Eindruck entsteht, unheimlich viele fachliche Themen.

00:39:00: Wir gucken nicht nur auf Prozesse oder überlegen uns, wie wir agil arbeiten können, sondern natürlich geht es immer um Fachlichkeit, aber eben darum, wie man je gestalten kann.

00:39:08: Ja.

00:39:09: Das stimmt.

00:39:10: Vielen Dank, dass du dabei warst.

00:39:12: Und danke für diese tollen Impulse, die nehmen wir auf jeden Fall mit.

00:39:15: Und ich glaube, das war sehr inspirierend für viele, die auch viele Veränderungsprozesse gerade in ihren Behörden gestalten.

00:39:22: Ganz herzlichen Dank, liebe Dorit, dass ich noch mal da sein durfte.

00:39:27: Und das war es bei Letz Start.

00:39:30: Inspiration aus dem Staatsapparat mit Dorit Bosch.

00:39:34: Schreibt mir gerne.

00:39:35: und abonniert diesen Kanal, damit ihr keine Folge verpasst.

00:39:39: Letz Start.

00:39:40: Viel Spaß bei der Umsetzung.

Neuer Kommentar

Dein Name oder Pseudonym (wird öffentlich angezeigt)
Mindestens 10 Zeichen
Durch das Abschicken des Formulars stimmst du zu, dass der Wert unter "Name oder Pseudonym" gespeichert wird und öffentlich angezeigt werden kann. Wir speichern keine IP-Adressen oder andere personenbezogene Daten. Die Nutzung deines echten Namens ist freiwillig.